Ein weiterer Grund für mich morgens aufzustehen ist Kunst zu schaffen. Ich übe fleißig und mit Ausdauer an Acrylmalerei. Ein klitzeklein Bisschen stolz machen mich meine letzten Werke. Inspiriert durch die Arabischen Bäder in Mallorca.
Ich hoffe, sie wirken freundlich auf euch. Ich habe versucht, die energetische Ausstrahlung, die ich dort empfunden habe, in Farbe wiederzugeben.
Wie die Zeit vergeht! Letztes Jahr (oder doch schon vorletztes?) habe ich dieses Acrylbild gemalt:
Nun ja, die Idee war gut, die Umsetzung hmmm … ich bin Anfänger, das wird noch … und manchmal wird es – ganz ohne Anfängerglück – auch richtig gut. So wie das zweite Bild, das ich euch gerne herzeige. Ich habe einfach das erste Bild übermalt, und es hat mir nicht einmal Leid getan. Zum Glück kann ich von allen meinen (Un)werken Fotos machen, da geht nichts mehr verloren im Leben, wenn ich das dann möchte …
Ein Bild übermalen tut manchmal richtig gut. Ich denke oft: „Das, was damals in mir wohnte, das ist raus, und nun kann Neues her. Es ist wie ein altes, unmodernes Kleid ausmisten und ein neues kaufen, bloß dass ein Bild übermalen eher die sparsame Variante ist 🙂
Ich gehöre zu der Sorte von Menschen, die am ehesten inmitten von Menschen inspiriert und kreativ werden. So schreibe ich liebend gerne am Strand, im Liegestuhl ums Schwimmbad herum, auch mal gern in einem netten Café und natürlich in Schreibwerkstätten. Letztere sind etwas besonders Feines!
Auch male ich gern inmitten einer Gruppe von andern MalerInnen, in ungezwungener Atmosphäre, man plauscht ein wenig über dies und jenes, tauscht Erfahrungen und Wissen aus …
In der Schreibwerkstatt, in die eine liebe Freundin mich dieser Tage mitgenommen hat, entstand das folgende Frühlingsgedicht. Ich wünsche euch soviel Lesegenuss wie ich Schreibgenuss gehabt habe!
Das Bild, das ich euch gerne hier zeige, ist teils im Malkurs an der Freien Kunstschule entstanden, teils zuhause.
Wenn der Frühling kommt …
Wenn der Frühling kommt, ja,
wenn er denn kommt,
dann kommt er nicht, nein!
Er galoppiert wie ein Pferd,
das seinen Herrn soeben abgeworfen hat, ach was,
er stürmt daher wie ein junger Stier,
den der Landwirt auf die Weide entlassen hat.
Warm und feucht bläst er aus den Nüstern,
glänzend rinnt der Schweiß den heißen Rücken hinunter,
lebendig pulsiert das Blut in den Adern.
Das Herz schlägt schneller, höher und höher.
Wenn der Frühling kommt, ja,
wenn er denn endlich kommt,
dann kommt er nicht, nein!
Er hüpft wie ein Mädchen,
das soeben das Schultor hinter sich gelassen hat, ach was,
er rennt daher wie ein Rotznasenbub,
der in der Gass´ an Türen geklingelt und im Laden einen Lutscher geklaut hat.
Süß und klebrig rinnt der Saft die Mundwinkel hinab,
die Augen leuchten in Krokusblau,
rot pulsiert das Blut in den Adern.
Das Herz schlägt schneller, höher und höher.
Wenn der Frühling kommt, ja,
wenn er denn kommt,
dann kommt er nicht, nein!
Er fliegt daher wie Feenstaub,
den eine Fee im Walde verloren hat, ach was,
er saust daher wie ein frecher Engel,
der dem Petrus am Himmelstor entwischt ist.
Nun verstreut er all die himmlischen Blüten aus seinem himmlischen Säckel,
dottergelber Duft breitet sich aus,
Schlüsselblumen, Huflattich und Narzissen sprießen aus dem Erdreich
und das Herz schlägt schneller, höher und höher …
… bis du selbst dich engelsam fühlst und alles Schwere hinter dich gelassen hast …
Mögen wir in den kommenden Wochen als Engel in engen Gassen unterwegs sein und denen ein gutes Wort zukommen lassen, die unserer Freundlichkeit bedürfen …
So hat Paul Klee eines seiner vielen Engelbilder genannt. Wie einige von euch wissen, tausche ich seit einiger Zeit mit einer Freundin Resonanzbilder und lyrische, kurze Texte aus, die uns zu einem der Engel von Paul Klee einfallen. Wir betrachten einen bestimmten Engel, lesen einen Kommentar dazu, lassen das Ganze auf uns wirken … in der Regel gehen wir eine Zeitlang „schwanger“ mit dem Titel des Bildes, in diesem Fall „Näherung Luzifer“ und versuchen unsere ureigenen Reflektionen zu entwickeln. Manchmal dauert es Wochen, bis endlich die zündende Idee kommt. Dann wird fleißig gemalt und getextet … daraus wurde mein „Engel der Versuchung“:
Die beiden Gedankengedichte habe ich nach Erstellung der Collage geschrieben. Die Collage spricht eher oberflächliche Versuchungen an mit nur einigen wenigen Andeutungen, dass es sich hier auch um spirituelle Inhalte geht, um Lebenshaltungen, um tiefgründige Lebensfragen. Zum Beispiel: „Wo dein Herz ist, ist auch dein Schatz.“ Wo ist mein/dein Herz?
Mein Fazit nach einigen Überlegungen: Es gibt auch Lockrufe, Versuchungen, denen ich getrost folgen darf. Zum Beispiel dem Lockruf nach einer wahrhaftig gesunden Lebensführung, Geist und Körper betreffend. Dazu gehört auch für mich: „Weniger ist manchmal mehr!“ Und auch: „Dem Mitmenschen zu-geneigt bleiben.“ „Heute ist ein neuer Tag mit neuen Möglichkeiten.“
Ich wünsche euch allen, dass ihr wunderbaren, guten Versuchungen begegnet und sie auskostet bis ins letzte Detail, dass euer Leben reich sein möge an Herz-Zeiten
In diesem Sommer sind wir ungewöhnlich oft unterwegs gewesen. Die verschiedenen Ausflugsziele sind aufgrund des Umzugs näher gerückt, die Kinder alle aus dem Haus oder noch auf der Uni. So wird es einfacher die Koffer zu packen; Hotelzimmer, Verpflegung und anderes wird endlich bezahlbar.
Die Hitzewelle brachte mich Mitte August auf die Idee in die Berge zu flüchten und mein geliebtes Kärnten wieder zu sehen. Zum Glück hatte unsere Bauersfamilie noch ein Plätzchen für uns frei für gute zehn Tage – das Plätzchen entpuppte sich als ein pfuschneu, modern eingerichtetes Apartment, das gar keine Wünsche offenließ, und so genossen wir die Bergwelt vom ersten bis zum letzten Tag.
Zunächst noch einige Bilder vom „Rhein in Flammen“! Es herrschten heiße Tagestemperaturen und daher war sogar die Fahrt durch die Nacht angenehm warm:
Auf der Durchfahrt nach Kärnten besuchten wir das Städtchen Wasserburg, ein Kleinod, das Beachtung durchaus verdient:
Hier nun meine allerliebste „Schlafende Frau“. Immer, wenn ich sie betrachte, spüre ich einen tiefen Frieden in mir. Meine Seele ist zuhause angekommen …
Noch einen Ort gibt es hier, den ich liebe und nach dem ich mich ständig sehne, sobald ich an ihn denke: Der „Weissensee“:
Ein klitzekleiner Nachtrag: Ein Aquarell, das ich malte, als ich das erste Mal die „Schlafende Frau“ kennenlernte:
So, das wars mal wieder für heute, ihr Lieben. Die Bilder aus dem Botanischen Garten in Augsburg zeige ich euch später. Die Yogastunde ruft nämlich 🙂
Ich hoffe, meine kleine Auswahl hat euch gefallen und grüße euch alle ganz herzlich!
Ist das nicht zum Mäusemelken? Drei Frösche im Gartenteich und nicht einer, der prinzlich genug ist, mir diesen Wunsch zu verwirklichen!
Das Pfingstwetter lässt leider zu wünschen übrig … da nehme ich mir doch die Zeit und verjage euch und mir die trüben Gedanken mit einem kleinen Gutwetterblog. Die hübsche Dame fand ich in einer flämischen „Libelle“ Zeitschrift. Nun darf sie sich – in einer Acrylfarbmalerei verewigt – im warmen Meer baden … ohne je einen Sonnenbrand zu erwischen 🙂
Liebe Grüße an all meine lieben LeserInnen, eure Holda Stern – Sabina
Trotz des leidigen Wetters wagte ich mich dieser Tage in den Garten und schoss diese Photos …
… just bevor eine erneute Regenschauer niederging.
Sogar die stolzen Magnolien trotzen majestätisch und würdevoll den Aprilschauern:
Meine wundervollen tief pinkfarbenen Tulpen wackelten im Wind und wurden unscharf. Das „Schärfen“ mit Paint.Net ergab dieses reizvolle, fast abstrakte Bild:
Mal wieder was dazugelernt! Auch das verwackeltste Foto kann noch etwas werden, wenn man nur die Fähigkeiten der diversen Computerprogramme kennt 🙂
Und zu dieser extravaganten Farbspielerei passt auch mein
QueenFarbtubensong
green, green, green her die Flasche ab die Lasche ICH werd die Tasche von der QUEEN, QUEEN, QUEEN
red, red, red her die Tube welch ein Jubel ICH werd der Pudel von der QUEEN, QUEEN, QUEEN
yellow, yellow, yellow her das Töpfchen weg das Stöpfchen ICH werd das Krönchen auf dem Köpfchen von der QUEEN, QUEEN, QUEEN
blue, blue, blue her den Tiegel auf den Riegel ICH werd der Spiegel von der QUEEN, QUEEN, QUEEN
gold, gold, gold was will man machen? ich will’s und werd’s entfachen: ICH werd das LACHEN von der QUEEN, QUEEN, QUEEN!
Diesen Song habe ich anlässlich der Lesung zur Bildausstellung „Even Queens get the Blues“ (Künstler N. Garjan Walisch) geschrieben und unter anderen vorige Woche in Vianden im alten Kino vorgetragen. Ich berichtete im vorigen Beitrag darüber. Hier ein Bild von einigen Texten, die wir geschrieben haben und die nach dem Vortrag an die Leine gehängt wurden. Ich hoffe, ihr habt ebenso Spass am Farbtubensong wie ich selbst, als ich ihn schrieb!
Alles Liebe, ich drücke uns allen die Daumen, dass der Frühling sich endlich seiner tragenden Rolle als Gutelaunemacher entsinnt, und uns im Mai die Sonne lacht!
inmitten einer harten Welt niemand mag sie zerstören jeder fasst sie behutsam an staunend wird sie betrachtet
eine Wirklichkeit zerbrechlich wie Glas
so ist die Liebe so ist die Freiheit so sind alle wirklich großen Dinge in dieser Welt
wie viele dieser wirklich großen Dinge, Werte, Gedanken werden tagtäglich durch Unachtsamkeit, unbewusst ausgeführte Grausamkeit getreten, gebrochen, zermalmt
achte auf die Glaskugel tief in Dir
5.2007 Holda Stern
Manche werden das Gedicht und das Bild erkannt haben: Ich habe nämlich heute in den Texten und Gedichten gestöbert, die ich in meinem vorigen Blog eingestellt hatte. Leider wurde er geschlossen und nun haben viele meiner Blogfreunde hier eine neue „Bleibe“ gefunden. Zum Glück habe ich hier auch neue und alte Blogfreunde (wieder)gefunden oder sie mich. Also ist dieser Beitrag für manche neu und für andere hoffentlich eine schöne Erinnerung.
Ich mag dieses Gedicht noch immer und freue mich, wenn ich es hin und wieder in meinem Gedichteheft wiederfinde.
Last but not least, hier etwas Aktuelles:
Gestern fand eine Queen-Lesung statt in 23, Grand Rue, Vianden (Lux.) im „Ancien Cinéma“ zu Queen-Bildern von Garjan N. Walisch. Wir von der Schreibwerkstattgruppe Mersch haben Texte gelesen, die wir im Atelier des Künstlers verfasst hatten. Es wurde viel gelacht und geschmunzelt. Ein toller Abend zu einer fantastischen Ausstellung! Diese dauert auch noch bis zum 22. Mai. Vianden, ein kleines, uriges Burgstädtchen ist übrigens auch sonst einen Ausflug wert. Eine Seilbahn führt zur Burg hinauf! Wanderungen gibt es in Hülle und Fülle.