Melancholie im Mai


… keine Ahnung wieso, mir war heute Abend nach „Suzanne“ von Leonhard Cohen … und nach Gedicht … kann mir jemand das erklären?

 

Melancholie

im Mai

 

müd und leise

zieht der Schmerz

es fröstelt mir

es hat keinen Namen

ist nur Gefühl

ein Hirngespinst

ein Weh, ein Wehn

ein Lüftchen

ein Duft

Maiglöckchen?

Mimose?


im Mai

Melancholie

 

©Holda Stern 4.Mai 2017

 

Melancholie im Mai

 

Verheißung …


zart und scheu die ersten Knospen

 

winzig und doch so bald ein rosaweißer Blütenregen

 

Himmel! Lass es regnen, dass aus diesem Blütenmeer auch Früchte erwachsen!

FRÜHLING!


Ich gehöre zu der Sorte von Menschen, die am ehesten inmitten von Menschen inspiriert und kreativ werden. So schreibe ich liebend gerne am Strand, im Liegestuhl ums Schwimmbad herum, auch mal gern in einem netten Café und natürlich in Schreibwerkstätten. Letztere sind etwas besonders Feines!
Auch male ich gern inmitten einer Gruppe von andern MalerInnen, in ungezwungener Atmosphäre, man plauscht ein wenig über dies und jenes, tauscht Erfahrungen und Wissen aus …

In der Schreibwerkstatt, in die eine liebe Freundin mich dieser Tage mitgenommen hat, entstand das folgende Frühlingsgedicht. Ich wünsche euch soviel Lesegenuss wie ich Schreibgenuss gehabt habe!
Das Bild, das ich euch gerne hier zeige, ist teils im Malkurs an der Freien Kunstschule entstanden, teils zuhause.

 

Wenn der Frühling kommt …

 

Wenn der Frühling kommt, ja,
wenn er denn kommt,
dann kommt er nicht, nein!

Er galoppiert wie ein Pferd,
das seinen Herrn soeben abgeworfen hat, ach was,
er stürmt daher wie ein junger Stier,
den der Landwirt auf die Weide entlassen hat.
Warm und feucht bläst er aus den Nüstern,
glänzend rinnt der Schweiß den heißen Rücken hinunter,
lebendig pulsiert das Blut in den Adern.

Das Herz schlägt schneller, höher und höher.

 

Wenn der Frühling kommt, ja,
wenn er denn endlich kommt,
dann kommt er nicht, nein!

Er hüpft wie ein Mädchen,
das soeben das Schultor hinter sich gelassen hat, ach was,
er rennt daher wie ein Rotznasenbub,
der in der Gass´ an Türen geklingelt und im Laden einen Lutscher geklaut hat.
Süß und klebrig rinnt der Saft die Mundwinkel hinab,
die Augen leuchten in Krokusblau,
rot pulsiert das Blut in den Adern.

Das Herz schlägt schneller, höher und höher.

 

Wenn der Frühling kommt, ja,
wenn er denn kommt,
dann kommt er nicht, nein!

Er fliegt daher wie Feenstaub,
den eine Fee im Walde verloren hat, ach was,
er saust daher wie ein frecher Engel,
der dem Petrus am Himmelstor entwischt ist.
Nun verstreut er all die himmlischen Blüten aus seinem himmlischen Säckel,
dottergelber Duft breitet sich aus,
Schlüsselblumen, Huflattich und Narzissen sprießen aus dem Erdreich

und das Herz schlägt schneller, höher und höher …

… bis du selbst dich engelsam fühlst und alles Schwere hinter dich gelassen hast …

 

© Holda Stern 16. März 2017

 

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Frühlingsgefühle, duftig leicht …

 

Eine wunderschöne Frühlingszeit wünscht euch allen,
eure Holda Stern!

Juchhu, der Frühling kommt!


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Pinkfarbene Tulpenpracht

 

Trotz des leidigen Wetters wagte ich mich dieser Tage in den Garten und schoss diese Photos …

 

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Stiefmütterchenwald

 

… just bevor eine erneute Regenschauer niederging.

 

Sogar die stolzen Magnolien trotzen majestätisch und würdevoll den Aprilschauern:

 

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Stolze Magnolien

 

Meine wundervollen tief pinkfarbenen Tulpen wackelten im Wind und wurden unscharf. Das „Schärfen“ mit Paint.Net ergab dieses reizvolle, fast abstrakte Bild:

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Spiel mit Tulpen

 

Mal wieder was dazugelernt! Auch das verwackeltste Foto kann noch etwas werden, wenn man nur die Fähigkeiten der diversen Computerprogramme kennt  🙂

 

Und zu dieser extravaganten Farbspielerei passt auch mein

 

QueenFarbtubensong

green, green, green
her die Flasche
ab die Lasche
ICH werd die Tasche
von der QUEEN, QUEEN, QUEEN

red, red, red
her die Tube
welch ein Jubel
ICH werd der Pudel
von der QUEEN, QUEEN, QUEEN

yellow, yellow, yellow
her das Töpfchen
weg das Stöpfchen
ICH werd das Krönchen auf dem Köpfchen
von der QUEEN, QUEEN, QUEEN

blue, blue, blue
her den Tiegel
auf den Riegel
ICH werd der Spiegel
von der QUEEN, QUEEN, QUEEN

gold, gold, gold
was will man machen?
ich will’s und werd’s entfachen:
ICH werd das LACHEN
von der QUEEN, QUEEN, QUEEN!

©Sabina/Holda Stern 11.März 2016

Texte an der Leine
Texte an der Leine

Diesen Song habe ich anlässlich der Lesung zur Bildausstellung „Even Queens get the Blues“ (Künstler N. Garjan Walisch) geschrieben und unter anderen vorige Woche in Vianden im alten Kino vorgetragen. Ich berichtete im vorigen Beitrag darüber. Hier ein Bild von einigen Texten, die wir geschrieben haben und die nach dem Vortrag an die Leine gehängt wurden. Ich hoffe, ihr habt ebenso Spass am Farbtubensong wie ich selbst, als ich ihn schrieb!

Alles Liebe, ich drücke uns allen die Daumen, dass der Frühling sich endlich seiner tragenden Rolle als Gutelaunemacher entsinnt, und uns im Mai die Sonne lacht!

Eure Holda Stern